Impact Investment bietet die Möglichkeit, mit gutem Gewissen die Altersversorgung abzusichern. Sie können die Aktien wählen, die sich für Ihre sozialen Interessen einsetzen.
Aktien haben in Deutschland immer noch einen schlechten Ruf. Sie gelten als Investment für reiche Leute und als Mittel, um an dem Gewinn von großen Konzernen teilhaben zu können. Es gibt aber auch noch eine andere Art sein Geld mit gutem Gewissen für die Altersversorgung anzusparen.
Das Impact Investment gehört zu der Gruppe des Mission Investment, oder dem wirkungsorientierten Investieren (WI). Damit werden Geldanlagen bezeichnet, die neben der Renditeerzielung auch noch andere Zwecke verfolgen. Dazu gehören nachhaltige Anlagemöglichkeiten und der Ankauf von Aktien von Firmen, die soziale oder ökologische Ziele verfolgen.
Die Geschichte des Impact Investments
Der Begriff Impact Investment hat sich vor etwa 15 Jahren etabliert. Die ersten Fonds wurden gebildet, mit Unternehmen, deren Produkte oder Dienstleistungen auch andere positive Ziele erreichen wollten. Den ausschlaggebenden Erfolg erzielte das Impact Investment aber erst nach der Atomkatastrophe von Fukushima in 2011. Damals begannen viele Menschen sich Sorgen um die Umwelt zu machen. Es entstand eine große Nachfrage nach Investitionsmöglichkeiten, die einen nachhaltigen Effekt erzielen.
Das Impact Investment beschränkt sich aber nicht nur auf den Kauf von Aktien. Es können auch Mikrofinanzierungen von Stiftungen, die sich auf soziale Projekte konzentrieren oder Crowdfounding zu sozialen oder ökologischen Zwecken als Impact Investment bezeichnet werden. Für die Absicherung der Altersversorgung sollten aber Aktien vorgezogen werden, weil sie den nationalen und internationalen Vorlagen entsprechen müssen. Für viele andere Investitions-Instrumente gibt es noch keine gesetzlichen Vorlagen, so dass sie ein hohes Gefahrenpotential bieten.
Die aktuelle Situation des Impact Investments
In einer Umfrage von 2018 hat das Impact Investing Network (GIIN) ermittelt, dass schon 35,5 Milliarden USD in wirkungsorientierte Start-Ups geflossen sind. In. Deutschland ist diese Impact Investment Szene noch relativ jung. Das Wirkungsorientierte Investieren wird aber auch hierzulande immer populärer. In Deutschland wird viel Wert auf einen messbaren sozialen oder ökologischen Mehrwert gelegt. Beliebt sind hierzulande besonders Bildungs-, Gesundheits- und Energieprojekte, bis hin zur nachhaltigen Landwirtschaft. Das Angebot an Finanzinstrumenten reicht von Fonds, Social Bonds, Mikrofinanzfonds bis hin zu Bürgeraktien.
Wie kann die Wirkung gemessen werden?
Die Gefahr bei der steigenden Nachfrage nach Impact Investments ist, das die Anleger nicht immer deutlich erkennen, was ihre Anlage wirklich bewirkt. Es gibt noch keinen festgelegten Messwert, mit dem die positive effektive Wirkung neutral gemessen werden kann.
Es besteht die Gefahr, das Unternehmen und auch Fonds den Trend zum Impact Investment ausnutzen können. Durch den Dieselskandal, Fridays for Future und den Plastikmüll in den Weltmeeren ist die Bevölkerung sensibilisiert und setzt sich vermehrt für nachhaltige Organisationen ein. Es ist also kein Wunder, das viele Unternehmen auf diesen Zug aufspringen wollen. Es kommen viele Finanzinstrumente auf den Markt, die nicht unbedingt den Prinzipien des Impact Investments entsprechen. Diese Entwicklung wird „Greenwashing“ genannt, wenn Aktienwerte oder Fonds ihre Angebote ökologiescher oder sozialer anbieten, als sie wirklich sind.
Das Problem entsteht dadurch, das kein allgemeiner Leistungsfaktor existiert. Manche Unternehmen oder Organisationen stellen Werte pro Projekt zur Verfügung, manche bewerten die Gesamtleistung. Es gibt aber auch viele, die einfach nur allgemeine Angaben machen und so keine Bewertungsmöglichkeit bieten. Bei einigen komplizierten Finanzprodukten kann es auch schwer sein, einen Faktor zu errechnen. Dann sollten sich die Anleger auch fragen, ob diese Finanzwerte tatsächlich den gewünschten sozialen oder ökologischen Faktor bieten.
Die meisten Projekte werden aber mit klaren Angaben vorgestellt. Es kann sich dabei um die Menge der eingesparten Energie handeln, wieviel Abfall vermieden wurde, oder um wieviel Prozent die Effizienz gesteigert wird. Soziale Projekt können dann die verbesserten Arbeitsumstände mit angeben, oder wie viele Menschen durch das Projekt einen sicheren Arbeitsplatz gefunden haben.
Wieviel Rendite können Sie erwarten?
In einer Umfrage Anfang 2019 wurden Fondsmanager auf die Renditen des Impact Investments befragt. 84 Prozent von ihnen rechnen mit Renditen auf dem Marktniveau, nur 16 Prozent kalkulierten mit niedrigeren Renditen. Bei Stiftungen sah es schon ganz anders aus. Dort rechneten nur 29 Prozent mit marktüblichen Renditen und 71 Prozent mit niedrigeren Renditen.
Bei der Befragung ging es auch um die erfolgreichsten Sektoren im Impact Investment. Laut den Fondsmanagern wurden kapitalorientierte Investitionen hauptsächlich im Energiesektor angelegt. Dem folgten die Mikrofinanzdienstleistungen, andere Finanzdienstleistungen, die Landwirtschaft und Ernährung und zum Schluss das Wohnungswesen. Bei allen Umfragen waren sich die Fondmanager aber einig, dass bei Einlagen im Impact Investment Abstriche bei den finanziellen Gewinnen gemacht werden muss. Beim Impact Investment steht der nachhaltige soziale oder ökologische Mehrwert der Anlage im Vordergrund, so das Abstriche bei den finanziellen Renditen keinen so großen Unterschied machen.
Cover Bild: Photo by Pixabay from Pexels
Artikelserie „Eine sichere Altersversorgung“
- Die Rente – wie lange geht es noch gut?
- Alternative Formen der Altersversorgung
- Aktien als alternative Altersabsicherung
- Impact Investment – die Altersversorgung mit gutem Gewissen
AUSSCHLUSS: Dieser Artikel drückt meine eigenen Ideen und Meinungen aus. Alle Informationen, die ich weitergegeben habe, stammen aus Quellen, die ich für zuverlässig und genau halte. Ich habe keine finanzielle Entschädigung für das Schreiben dieses Beitrags erhalten, noch besitze ich Aktien von einem Unternehmen, das ich erwähnt habe. Ich ermutige jeden Leser, zuerst seine eigene sorgfältige Recherche durchzuführen, bevor er Anlageentscheidungen trifft.
