Apple startet mit dem Silicon eine neue Ära in der Computergeschichte

Die Silicon Ankündigung hat Konsequenzen, die den Markt von PCs und Laptops grundlegend verändern können. Apple hat in den PCs erst Motorola Prozessoren eingesetzt, danach die mitentwickelten PowerPCs und seit 15 Jahren werden in den Apple Laptops und PCs nur noch Intel Prozessoren eingesetzt. Für das Unternehmen ein Risiko, das auch fatale Konsequenzen haben könnte.

Was bedeutet die Entscheidung für Intel

Intel ist ein amerikanischer Chip-Hersteller mit Sitz in Santa Clara, Kalifornien. Apple hatte sich 2005 entschieden die Prozessoren von Intel einzusetzen, weil sie schneller und sparsamer waren als die bis dahin genutzten PowerPC Chips. Auch wenn Apple heutzutage nur 5 Prozent des Gesamtumsatzes von Intel ausmacht, ist der Verlust dieses namhaften Kunden ein immenser Verlust für Intel. Intel beliefert fast alle namhaften PC Hersteller, musste in den letzten Jahren aber wichtige Marktanteile an den ewigen Konkurrenten AMD abgeben. 

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Als Apple sich 2005 entschied mit Intel zusammen zu arbeiten, war Intel der Gigant der Elektronik-Industrie. Apple war nur ein kleines Unternehmen, ein Kunde mehr für Intel. Die Situation hat sich aber grundlegend verändert. Heutzutage ist Apple mit einem Wert von mehr als 1,19 Billionen USD eines der wertvollsten Unternehmen. Intel wurde bei der Marktkapitalisation sogar von dem Grafikkartenhersteller Nvidia überholt. 

Abgesehen von dem Prestigeverlust, musste Intel auch einen Wertverlust der Aktie hinnehmen. Im Juni lag der Aktienwert der Intel Wertpapiers noch bei über 55 Euro, positionierte sich aber Anfang August bei etwas wenig über 40 Euro und erreichte sein 12-Monats-Tief. 

Warum will Apple eigene Prozessoren produzieren?

Dafür gibt es mehrere Gründe. In der Chipherstellung dreht sich alles um die Optimierung der Fertigungsprozesse. Je mehr Dioden auf einem Chip platziert werden kann, desto Leistungsfähiger ist der Chip. Dabei spielt die Fertigungstechnologie eine Rolle. Sie wird in Nanomillimetern angegeben. Intel hatte große Probleme bei der Umstellung auf die 10 nm Fertigungsgeneration und musst die Auslieferung der Chips mehrfach verschieben. Der Konkurrent TSMCs arbeitet sogar schon mit 7 nm und plant sogar schon die 3 nm Fertigung ab 2022.

Für Apple ist die neuste Technologie sehr wichtig. Die Laptops sollen immer flacher und kompakter werden, dafür sind Prozessoren notwendig, die schnell und stromsparend sind. Wenn die Prozessoren in den Laptops zu sehr beansprucht werden, müssen sie gekühlt werden. Dafür werden Kühlsysteme mit Ventilatoren benötigt, die keine flache Bauweise der Laptops mehr ermöglichen. 

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Apple hat schon viele Erfahrung mit der Entwicklung von Prozessoren. Seit dem ersten iPhone wurden eigenen Prozessoren verwendet. Die komplette aktuelle iPad und iPhone Generation wird mit dem selbst entwickelten A13 Bionic ausgeliefert, der von TSMC hergestellt wird. Der Chip erreicht heute schon Leistungen, die einige Laptops schwach aussehen lassen. Die neue Generation, der A14, soll schon in diesem Jahr auf den Markt kommen und soll schon mit dem 5nm Verfahren hergestellt werden. Er soll fast doppelt so schnell sein wie der A13 und könnte in den neuen Laptops und PCs von Apple verwendet werden.

Die Umstellung auf die eigenen Chips bietet aber noch viele weiteren Vorteile. Die Apple Prozessoren basieren auf der ARM Technologie, die über einen reduzierten und optimierten Befehlssatz verfügen. Sie können höhere Taktfrequenzen erzielen und benötigen weniger Energie. Das wirkt sich positiv auf die Temperatur der Prozessoren aus und dementsprechend auf den Platzbedarf. Die Apple Laptops könnten dann in Zukunft so flach wie die iPads werden. 

Ein weiterer Vorteil der Silicon Entwicklung ist die Integration eigener Komponenten. Apple hat sich seit der Entwicklung des ersten PCs auf die Integration der eigenen Systeme konzentriert. Im Gegensatz zu den Windowsrechner ist das Betriebssystem auf die Hardware zugeschnitten. Während PCs mit dem Windows-Betriebssystem beliebig aufgerüstet werden können, sind die Aufrüstmöglichkeiten bei Apple-Geräten begrenzt. Dies resultiert aber in einem absolut stabilen Laufverhalten und hohen optimierten Leistungen. In die neuen Silicon Prozessoren kann Apple Grafikkarten und andere Module integrieren, die direkt von dem Betriebssystem angesprochen werden können und dadurch viele höhere Leistungen entwickeln können. Das beste Beispiel ist der T20, ein Chip der in den Apple Geräten für die Sicherheit der Systems integriert wurde. Die Möglichkeiten sind fast unendlich und bieten Apple bisher unerreichte Möglichkeiten.

Die Gefahren für Apple

Apple hat bekannt gegeben, dass der Wechsel zu den neuen Silicon Prozessoren über die nächsten zwei Jahre abgeschlossen werden soll. Der erste Schritt ist das neue Betriebssystem Big Sur, das auf Intel und Silicon Systemen laufen soll. Laut Apple soll an dem neuen OS schon seit Jahren gearbeitet worden sein, so dass für die Apple Nutzer keine Nachteile entstehen, egal welchen Prozessor sie nutzen. Trotzdem werden einige Programme nicht auf dem neuen System laufen, obwohl Apple auf Softwarebasis schon bei der Installation ältere Software kompatibel machen will. Die Gefahr, dass viele Benutzer verunsichert sind und mit dem Kauf der neuen Geräte warten werden, ist sehr hoch. 

Apple will in den nächsten Monaten weitere Geräte auf Basis der Intel Prozessoren vorstellen, obwohl bis Ende des Jahres die ersten Computer mit dem Silicon Chip auf den Markt kommen. Apple gerät in Gefahr den eigenen Absatz zu mindern, weil in den Läden beide Gerätegenerationen angeboten werden, was die Käufer verunsichern wird. Ein harter Bruch wird aber aufgrund der Zeit, die für die Neuentwicklungen benötigt werden, nicht möglich sein.

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Trotz der Gefahren, überwiegen die Vorteile, die mit den neuen eigenen Silicon Prozessoren erzielt werden können. Werden die Eigenschaften der ARM Prozessoren richtig umgesetzt, wird die neue Computergeneration von Apple alle anderen Computer auf dem Markt in Leistung, kompakten Baumaßen und Stromverbrauch in den Schatten stellen. Die nächsten Monate und das nächste Jahr werden die Zukunft von Apple prägen. 

Die Aktienkurse von Apple sind in den letzten Monaten konstant angestiegen, dass nicht nur wegen der gestiegenen Nachfrage in der Corona-Pandemie. 

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Thomas Pentzek:
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