Augmented Reality-Investitionen werden immer wichtiger: Magic Leap, XRApplied

Nach mehreren Jahren der Stagnation steigt das Interesse an Investitionen in Augmented Reality (AR) wieder an. Magic Leap hat gerade weitere 500 Millionen Dollar bei einer Bewertung von 2 Milliarden Dollar erhalten. XRApplied (CSE: XRA) ist seit kurzem an der kanadischen Wertpapierbörse notiert. Und sogar Kickstarter-Projekte erhalten viel Aufmerksamkeit: Das französische Startup Lynx hat sein Ziel von 300.000 € (derzeit 454.000 €, noch 28 Tage bis zur Markteinführung) für sein R1-Headset locker übertroffen.

Dies ist das Ergebnis einiger arbeitsreicher Monate im Bereich der Entwicklung und Produktveröffentlichung. Hier gab es eine ganze Reihe von Aktivitäten, wobei die Facebook x Ray-Ban Stories Smart Glasses ein Highlight waren. Auch wenn es sich dabei nicht um eine AR-Brille im eigentlichen Sinne handelt, so ist sie doch ein Vorbote einer Zukunft, in der wir alle mit AR-Wearables ausgestattet sein werden. In der Tat sind diese Ray-Ban-Brillen wahrscheinlich die ideale erste „Einstiegsdroge“, die der Massenmarkt braucht, um zu akzeptieren, dass das Tragen von Technologie im Gesicht akzeptabel ist.

Was ist diese Woche bei Magic Leap passiert?

Die größte Neuigkeit in dieser Woche ist zweifelsohne die jüngste Investitionsrunde von Magic Leap, mit der sich die kumulierte Finanzierung des Unternehmens in seiner siebenjährigen Geschichte auf 3,5 Milliarden US-Dollar erhöht. Laut Geschäftsführerin Peggy Johnson wird die Finanzierungsrunde dem Unternehmen eine größere finanzielle Flexibilität ermöglichen und ihm die nötigen Mittel zur Verfügung stellen, um seinen Wachstumskurs fortzusetzen und sicherzustellen, dass es über das notwendige Kapital verfügt, um sein AR-Headset der nächsten Generation auf den Markt zu bringen.

Das neue AR-Headset, das sich derzeit noch in der Entwicklungsphase befindet (einige Prototypen sind jedoch bereits im Umlauf), soll im nächsten Jahr auf den Markt kommen.

Es wird erwartet, dass Magic Leap mit seinem neuesten Gerät einen anderen Marktansatz verfolgen wird. Zuvor hatte das Unternehmen versucht, mit Microsoft um Militäraufträge zu konkurrieren, war aber unterlegen, als Microsoft einen mehrjährigen Vertrag (im Wert von bis zu 22 Milliarden US-Dollar) über die Ausstattung der Armee mit seinem HoloLens-Headset erhielt. Nun plant das Unternehmen, seinen Schwerpunkt auf den Unternehmensmarkt zu verlagern.

In technischer Hinsicht werden die Hauptvorteile des Headsets in einem klassenbesten Sichtfeld und einer besseren Lichtsteuerung als bei der ersten Version liegen. Dies wird den Einsatz in helleren Umgebungen im Freien erleichtern und eine Reihe von Anwendungen wie Vermessung und Bauwesen ermöglichen.


Damit dürfte sich das Headset in einer viel stärkeren Position befinden als seine Vorgängerversion, die im März dieses Jahres veröffentlicht wurde. Nach jahrelangem Fokus auf militärische Anwendungen und nur wenig verbraucherorientierter Kommunikation ist das Headset wenig überraschend in der Versenkung verschwunden und hat sich seit seiner Veröffentlichung weniger als 10.000 Mal verkauft.

XRApplied geht an der CSE an die Börse

Diese Nachricht ist zwar schon einige Wochen alt, aber im Zusammenhang mit dem zunehmenden Interesse an Investitionen in Augmented Reality ist sie dennoch erwähnenswert, da sie zeigt, auf welch rasantem Wachstumspfad sich AR-Unternehmen derzeit befinden.

Zur Veranschaulichung sei angemerkt, dass das Unternehmen erst letztes Jahr im französischen Inkubator-Beschleuniger Uniqorn inkubiert wurde, wo es seine proprietären AR-Technologien verfeinerte und sein Geschäftsmodell für das Wachstum vorbereitete. Jetzt, nicht viel mehr als ein Jahr später, ist es an die Börse gegangen und bietet frühen Investoren ein schnelles Liquiditätsereignis und Kleinanlegern die Möglichkeit, am Wachstum einer der heißesten Investitionsmöglichkeiten teilzuhaben.

Was das Unternehmen für die Anleger so attraktiv macht, ist seine eigene Softwareentwicklungsplattform. Diese Plattform ermöglicht eine schnelle, skalierbare, plattformübergreifende AR- und VR-Entwicklung zu geringen Kosten und öffnet das Feld für Unternehmen und Institutionen jeder Größe – nicht nur für die finanzstärksten. Dies ist besonders für KMUs und kleinere Bildungseinrichtungen interessant, die bisher aufgrund von Budgetbeschränkungen von AR weitgehend ausgeschlossen waren.

XRApplied eröffnet somit völlig neue Märkte für den AR-Markt in Unternehmen, der – wenn die neue Ausrichtung von Magic Leap ein Hinweis darauf ist – in den nächsten Jahren die stärkste Nachfrage nach AR verzeichnen wird. Dies ist auch der Bereich, in dem das meiste Geld ausgegeben wird, abgesehen von militärischen und anderen staatlichen Aufträgen, was ihn für Unternehmen, die wie XRApplied auf dem Markt Fuß fassen können, unglaublich lukrativ macht.

Lynx AR-Headset übertrifft das Spendenziel

Das französische Start-up Lynx hat vor kurzem eine Kickstarter-Kampagne gestartet, um sein Mixed-Reality-AR- und VR-Headset neu aufzulegen. In kürzester Zeit hat die Kampagne viel Aufmerksamkeit erregt und das ursprüngliche Ziel von 300.000 Euro weit übertroffen.


Das Headset Lynx-R1, das sich ebenfalls an den Unternehmensmarkt richtet, wird nun als preiswerte Alternative zu anderen Angeboten auf dem Markt positioniert. Sein Verkaufspreis von 530 € ist vergleichbar mit dem Magic Leap 1, das derzeit über 2.000 $ kostet.

Dies unterstreicht die Bedeutung des unteren bis mittleren Bereichs des AR-Marktes, der bisher weitgehend vom Unternehmensbereich ausgeschlossen war. Abgesehen von der Oculus Quest (für die es nicht viel Unternehmenssoftware gibt) und Spielen gab es bisher nicht viel erschwingliche immersive Technologie für den Massenmarkt. Doch wie Unternehmen wie XRApplied und Lynx zeigen, gibt es eindeutig eine große ungedeckte Nachfrage, die darauf wartet, unternehmensorientierte Technologie zu kaufen, sobald sie erschwinglich ist.

Die Zukunft von Augmented Reality

Da das Interesse an Augmented Reality eindeutig zunimmt, scheint es, dass der Wendepunkt für die Einführung von AR kurz bevorsteht. Es gibt einfach zu viele Signale – das Vertrauen der Investoren, die Ausrichtung der Unternehmen auf die Entwicklung usw. – um etwas anderes zu behaupten.

(Bildrechte Cover Foto:  My name is Yanick via Unsplash)

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Thomas Pentzek:
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