Die Social Media Branche ist für schnelle Veränderungen und deren hohe Innovationskraft bekannt. Nun testet Facebook eine neue Funktion – Stories – an der sich bereits im Vorfeld die Gemüter scheiden, denn Sie erinnert stark an die Funktionalität des Konkurrenten Snapchat.
In Irland lässt Facebook aktuell seine neue Funktion “Stories” testen. Facebook Stories ist für Android Geräte und iPhones entwickelt worden. Der Banner zu der Funktion ist direkt über dem Newsstrom angebracht und ermöglicht den Facebook-Nutzern sich unmittelbar Bilder und Videos, die in Form einer Slideshow angezeigt werden, zuzusenden und diese mit optischen Effekten anzureichern. Neu daran ist die Möglichkeit sie direkt einer ausgewählten Gruppe von Freunden, oder einer Person zukommen lassen zu können, ohne dass diese für jedermann sichtlich im Neuigkeitenstrom erscheint. Auch neu ist die kurze Lebensdauer der Videos und Bilder, denn sie werden nach 24 Stunden automatisch entfernt. Das Problem, dass Bilder und Videos einem für viele Jahre nachhängen und online einsehbar bleiben, scheint damit gelößt.
Nach der Testphase in Irland soll die Funktion auch in weiteren Ländern verfügbar gemacht werden. Wann genau und in welchen Ländern ist noch nicht bekannt. Auch ist noch nicht klar, wie und ob eine Desktop-Version ausgestaltet wird.
Die Einführung dieser neuen Facebook-Funktionalität wird mancherorts rege kritisiert. Zu ähnlich sei diese der bereits bei Snapchat erschienenen Stories-Funktion, die Facebook im Übrigen bereits auf seinem online-Fotodienst Instagram implementierte.
Nutzer sind stärker visuell orientiert
Auf die Frage des amerikanischen Tech-Magazins Tech-Crunch hin, warum Facebook neben der bereits von Snapchat übernommenen Selfie-Maske und der Messenger-Kamera noch weitere Funktionen übernimmt, antwortete das Unternehmen, dass Facebook der Ort ist an dem Familien und Freunde ihre Erfahrungen miteinander teilen, doch die Art und Weise des Austausches haben sich stark geändert. Heute sei die Art wie Bilder geteilt werden ganz anders als noch vor zwei, oder gar fünf Jahren. Die Nutzer seien viel stärker visuell orientiert und teilten mehr Bilder und Videos als je zuvor. Dies wolle das Facebook-Unternehmen aufgreifen und seinen Nutzern eine Möglichkeit bieten auf kreative, spaßige und expressive Weise Erinnerungen und Erlebnisse miteinander zu teilen.
Trotz der Kritik ist damit zu rechnen, dass die neue Funktion von den Nutzern aufgegriffen wird, vor allem in Anbetracht der vielen Staaten, in denen über 90 Prozent der Internetnutzer auch Facebooknutzer sind. Die Übernahme der Funktionen Snapchats könnte sich jedoch auf deren weiteres Wachstum negativ auswirken. Deren Status auf dem amerikanischen Markt scheint gefestigt, Expansionen in andere Regionen laufen eher langsam. 2013 hat der Start-Up Snapchat ein Übernahmeangebot von Facebook in Höhe von mindestens drei Milliarden Dollar ausgeschlagen.
