Viele Unternehmen in Afrika haben während der COVID-19-Abriegelung neue Wege entdeckt, Waren und Dienstleistungen zu ihren Kunden zu bringen. Sowohl große als auch kleine Unternehmer werden nach der Pandemie vom Online-Handel profitieren.
Viele afrikanische Unternehmer wurden durch die Pandemie gezwungen, ihr Leistungen und Produkte digitalanzubieten. Die traditionellen Lieferketten wurden gestört, als die Menschen gezwungen waren zuhause zu bleiben. Durch die Coronavirus Sperrmaßnahmen blieben in vielen Geschäften die Kunden aus.
Die neue Generation der Unternehmen verbinden sich über Facebook, WhatsApp und andere soziale Online-Medienplattformen mit ihren Kunden. Kunden werden mit direkten Lieferungen bedient, um die Folgen der Krise zu überbrücken. Oftmals sind die Geschäftsmodelle so erfolgreich, dass die Unternehmer jetzt mehr Kunden als zuvor bedienen können.
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Die Erfolgsgeschichten finden in vielen afrikanischen Ländern anklang. Während die Pandemie die Bewegungsfreiheit der Menschen stark einschränkt, nimmt der Online-Handel schnell zu. Kleine, mittlere und große Unternehmer machen jetzt online Geschäfte. Das ivorische Online-Modelabel Afrikrea gab sogar bekannt, dass sich die Bestellungen seit Februar verdoppelt haben, ein Umsatzanstieg von 53%. Das Unternehmen macht besonders mit Schutzmasken Geschäfte, die in jedem dritten Auftrag versandt werden.
Der nigerianische Online-Händler Jumia – der seit seinem Börsengang in den USA vor einem Jahr mit starken Kursverlusten zu kämpfen hat – verzeichnete ebenfalls den höchsten Gewinn seit langem.
In der zweiten Märzhälfte, als COVID-19 über den Globus fegte, vervierfachten sich die Bestellungen von Konsumgütern. Laut Abdesslam Benzitouni, Sprecher von Jumia, zeigt der Trend keine Anzeichen einer Verlangsamung. Jumia erhielt im ersten Quartal 2020 6,4 Millionen Bestellungen.
Alastair Tempest vom Ecommerce Forum of Africa bestätigte gegenüber der DW, dass es eine Reihe von Gründen für den Erfolg von Online-Geschäften während der Pandemie gibt. „Wegen der Quarantäne konnten die Menschen einfach nicht in die Geschäfte gehen, oder sie waren nicht in der Lage, die Dinge, die sie wollten, im Laden zu kaufen.” Das zweite Problem ist, dass es viele Nachrichten darüber gegeben hat, wie die Krankheit von Mensch zu Mensch über Gegenstände weitergegeben wird, wie zum Beispiel mit Bargeld. Die Verwendung des E-Commerce, der offensichtlich bargeldlos ist, ist also ein sinnvoller Weg, dies zu erreichen.
Das Coronavirus hat auch die laufenden Entwicklungen auf dem Gebiet der Digitalisierung in Afrika beschleunigt. Laut dem Wirtschaftswissenschaftler Honest Prosper Ngowi von der tansanischen Universität Mzumbe, befindet sich Afrika, insbesondere seine städtischen Zentren, mitten in der digitalen Revolution. COVID-19 hat dies weiter beschleunigt.
Das Geschäft zwischen Einzelhändlern und Verbrauchern – der so genannte ‚business-to-customer‘-Sektor (B2C) – sei immer noch hauptsächlich der städtischen Mittel- und Oberschicht vorbehalten, erklärt Ngowi. Allerdings gebe es auch viel Bewegung in der „Business-to-Business“-B2B-Industrie, insbesondere zwischen Unternehmern, gab Tempest bekannt.
So wenden sich beispielsweise digitale Dienstleister direkt an die Kleinbauern und vermeiden so teure Zwischenhändler. Auch die mobile Internetabdeckung verbessert sich laut Ngowi. „Die digitale Kluft zwischen städtischen und ländlichen Gebieten wird in Tansania und anderswo in Afrika blitzschnell verkleinert“.
Außerhalb der Städte sehen sich die Anbieter von Online-Diensten jedoch immer noch mit größeren praktischen Hindernissen konfrontiert. „Wir brauchen zunächst gute Straßen, und es wird eine bestimmte Anzahl von Kunden benötigt, damit es sich lohnt, aufs Land zu fahren“, bestätigt Ngowi.
Der Transport von Waren an entlegene Orte innerhalb eines angemessenen Zeitfensters ist nach Ansicht des Sprechers der Jumia-Gruppe, Abdesslam Benzitouni, eine der größten Herausforderungen. Das Unternehmen schickt seine Lieferanten nicht in ländliche Gebiete, sondern arbeitet mit Partnern wie Postunternehmen oder Tankstellenketten zusammen.
„Wir arbeiten mit Dritten zusammen, die das Gebiet gut kennen“, sagt er. „Und wir haben Abholstationen im ganzen Land.“ Eine besondere Herausforderung für Lieferanten sei es jedoch, das Vertrauen ihrer Kunden zu gewinnen, sagt der nigerianische Analyst Adamu Babibkoi.
„Einige Kunden sind ziemlich besorgt“, sagte er gegenüber DW. „Nicht jeder ist zuversichtlich, denn die Tendenz könnte sein, dass man sich auf einer falschen Plattform befindet – die Leute sind darüber nicht gut informiert“.
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Ob der Online-Handel in Afrika langfristig von der Coronavirus-Pandemie profitieren kann, bleibt abzuwarten. „Ich denke, wenn die Pandemie vorbei ist, werden wir eine Abflachung der Kurve beim E-Commerce sehen“, sagt Tempest. „Aber es wird kein Abwärtstrend sein, es wird nur eine Abflachung sein.
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