Die Investition in Tech-Aktien scheint fast ein Kinderspiel zu sein. Viele Online-Innovationen kippen langjährige Industrien und bieten tausenden von Menschen Dienste an, die vorher nicht erreichbar waren. Die Unternehmen die hinter diesem Trend stehen dominieren die aktuelle Wirtschaft und können sich für eine nachhaltige Zukunft einsetzen. Größen wie Facebook, Apple, Amazon, Google und andere Könige des Silicon Valley haben die Stahl- und Ölindustrie überholt, die einst die Weltmärkte als Energielieferanten und Energieerzeuger anführten. Aus diesem Grund wird allgemein angenommen, dass sich mit Investitionen in den Tech-Sektor schnelles Geld verdienen lässt, vor allem mit Investitionen in die Tech-Riesen.
Das Risiko, dem man sich mit solchen Investitionen aussetzt ist gleich oder kleiner demjenigen bei Investitionen in Blue-Chip-Aktien, sprich niedrig, oder fast nicht vorhanden.
Doch nicht so schnell. Auch wenn niemand etwas gegen Investitionen in Tech-Riesen einzuwenden hat, sprießen auch andere Unternehmen aus der Erde die langfristige Gewinne versprechen. Als früher Anteilseigner ist die zu erzielende Dividende, die man über die Jahre beziehen kann, signifikant größer als bei Investitionen in bereits etablierte Unternehmen, die tausende Investoren haben, wie bei Blue-Chips-Aktien.
Übe Vorsicht und scharfe Beobachtung, wie Warren Buffett
Es ist immer wichtig die aufsteigenden Größen im Auge zu behalten, die kleinen Unternehmen, die zu den neuen Snapchats, Instagrams und Facebooks werden. Gleichzeitig ist es auch wichtig immer Vorsicht walten zu lassen. Wie in der Washington Post berichtet wird, hat Warren Buffett, der als Investment-Guru gilt und fast immer in den Goldtopf greift, über viele Jahre hinweg Tech-Aktien vermieden. Erst vor einigen Jahren hat er die ersten Investitionen in diesen Bereich gewagt und auch diese mit Vorsicht und Bedacht ausgewählt.
Ein Artikel von The Post bezieht sich auf die Biografie von Omaha, von Oracle, und beschreibt dessen “Einwände gegen technologische Investitionen”, die darin begründet liegen, dass er den gesamten Sektor als unsicher empfindet. Gleichzeitig wird seine Aussage zitiert, dass er lieber in Güter und Dienstleistungen investiert die er versteht, wie Böden, Möbel und Rasierer.
Aus Warren Buffetts Vorsicht lassen sich viele Lehren ziehen. Die erst ist, springe nicht Hals über Kopf in ein Tech-Investment (oder irgendeine andere Investition) ohne das Produkt genauestens zu bewerten. Es spielt keine Rolle ob Dein Wissen zu Car-Sharing, oder Energieversorgung so grundlegend ist wie dasjenige zu Atomphysik, Du musst Dich damit befassen und genau wissen, wo Du Dein hart verdientes Geld anlegst.
Zusätzlich ist es notwendig, so wie Buffett, ständig den Markt zu beobachten und zu wissen was dort geschieht. Egal wie etabliert die Unternehmen Facebook und Amazon auch sind, es ist nicht ratsam sich einfach einige Aktien zu kaufen und diese zu vergessen bis der nächste Jahresbericht erscheint.
Auf das Kriterium Agilität bei Tech-Aktien achten
Bevor Investitionen in Tech-Giganten getätigt werden, sollte man nicht nur auf deren Stabilität, sondern auch auf das Kriterium Agilität achten. Dieser Ratschlag kommt von The Motley Fool, die darauf hinweisen, dass es vor allem die Fähigkeit eines Unternehmens sich auf wechselnde Umstände im digitalen und technischen Umfeld einzustellen ist, die deren Überlebensfähigkeit sicherstellt. Ein Beispiel für den Untergang eines Tech-Unternehmens aufgrund mangelnder Agilität ist die Geschichte Yahoos. Yahoo galt lange als Branchenprimus, hat es aber jahrelang nicht geschafft sein Businessmodell zu reformieren und auf die aufkommende Konkurrenz zu reagieren. Auch Microsoft galt lange Zeit für antiquiert, bis es das Unternehmen schaffte sich selbst neu zu erfinden und über das Angebot Azure, von der wachsenden Nachfrage nach Cloud-Diensten zu profitieren, deren Verkäufe derzeit den größten Teil des Unternehmensgewinns ausmachen.
Der Motley Fool empfiehlt IBM als lohnenswerte Investition aufgrund der bewährten Fähigkeit sich neuen Gegebenheiten anzupassen und auch in dem digitalen Umfeld ein globaler Spieler zu bleiben. Das Unternehmen hörte auf, auf die Hardwareentwicklung zu setzen und fing stattdessen an, auf Lösungen zu erarbeiten die der Nutzerzufriedenheit dienen. Mit einem Einkommen von 32.8 Milliarden Dollar in 2016, erwartet IBM noch immer ein Wachstum. Das der Aktienpreis im Vergleich zu anderen Unternehmen relativ niedrig ist, macht dessen Aktien zu einem must-buy.
Finde Unternehmen die ein langfristiges Konzept für ihre Angebote haben
Die Zeitschrift The Investor Place rät dazu nach Unternehmen Ausschau zu halten die nicht nur auf momentanen Erfolg setzen, sondern auch Produkte und Dienstleistungen anbieten die langfristig nachgefragt werden. Dies erinnert uns an Tech-Startups wie Groupon und Fitbit, die einen fulminenten Start hinlegten und ihren Investoren große Einnahmen versprachen, nur um später auf einen niedrigeren Gang zurückzuschalten und festzustellen, dass deren Business Modell sich nicht mehr unter Beweis stellen kann und nicht nachhaltig ist.
Um herauszufinden ob Startups die einen spektakulären Start hinlegen morgen auch noch existent sein werden ist es ratsam herauszufinden ob tatsächlich eine nachhaltige Nachfrage und ein realer Markt existieren die weitere Jahrzehnte (nicht nur Jahre) an dem Produkt, oder der Dienstleistung interessiert sein werden. Schaue auch bei der Unternehmensleitung genau hin, ist das Management bereit den jeweiligen Marktansprüchen gerecht zu werden und die Angebote kontinuierlich anzupassen?
Ein Beispiel ist BenefitFocus, eine Cloud-basierte Lösung für Nutzer, Arbeitgeber und Versicherungsunternehmen im Gesundheitssektor. Der Medizinsektor wird immer den Bedarf haben seine Systeme, Datenbanken und Online Management Systeme anzupassen um bessere Gesundheitsdienstleistungen für die Nutzer anbieten zu können.
Diagnosen, Krankenakten und andere sensible Patientendaten werden immer den Bedarf einer sicheren Ablage haben. Außerdem benötigen Gesundheitsversorger stetig bessere Analysesysteme um Daten aktuell zu halten und auszuwerten um sicher zu stellen, dass Gesundheitsdienstleistungen überall ausreichend verfügbar sind. Der Markt für solche Dienstleistungen hat ein Volumen von 23 Milliarden Dollar, BenefitFocus schaffte es bereits in einem frühen Stadium 233 Millionen Dollar im Jahr zu verdienen.
Berücksichtige ob die Innovationen menschliche Bedürfnisse befriedigt
Zu guter Letzt noch ein Rat von Buffet der sein Aktienportfolio um Apple und IBM-Aktien erweitert hat. Der Entrepreneur berichtet, dass der reichste Mann der Welt in Schmuck investiert. Buffett spielt diesen Zug herunter und sagt, dass Schmuck den Anschein erweckt sicher zu sein, weil die neueste Technologie mit Schmuck verbunden wird, und dies ein Gut ist, welches seinen Marktwert über Generationen bewiesen hat.
Die letzte Regel besagt: Analysiere ob eine bestimmte Innovation bestehen kann durch das Ansprechen klassischer menschlicher Bedürfnisse, die seit dem bestehen der Zivilisation existieren — und die auch in einer technologisierten Welt bestehen bleiben, in der uns ermöglicht wird nach den Sternen zu greifen.
Dieser Text ist im englischen Original von Leah Marie Angelou.