Gruppe Deutsche Börse mit starkem Jahresauftakt in einem außerordentlichen Umfeld

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Pressmitteilung von: Deutsche Börse

„Quartalsergebnis im Überblick
 
Die Nettoerlöse in Q1/2020 stiegen maßgeblich aufgrund der deutlich höheren Marktvolatilität um 27 Prozent auf 914,8 Mio. €.Die bereinigten operativen Kosten lagen bei 291,1 Mio. €, was einem konsolidierungs- und investitionsbedingten Anstieg von 17 Prozent entspricht.
 
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg damit um 30 Prozent auf 619,8 Mio. € und der bereinigte den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnender Periodenüberschuss lag bei 387,4 Mio. €.Das bereinigte unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 2,11 €, was einem Anstieg von 33 Prozent entspricht (bei durchschnittlich 183,4 Mio. Aktien).Trotz des starken Jahresauftakts behält die Gruppe die Prognose für 2020 bei (bereinigter Konzern-Periodenüberschusses von rund 1,20 Mrd. €), maßgeblich da im weiteren Jahresverlauf mit Rückgängen in einigen Geschäftsbereichen wie den Nettozinserträgen bei Clearstream gerechnet wird.
 
/ Die Hauptversammlung der Deutsche Börse Aktiengesellschaft findet wie geplant am 19. Mai 2020 statt. Vor dem Hintergrund der andauernden weltweiten COVID-19-Pandemie hat das Unternehmen nach sorgfältiger Abwägung aller Gesichtspunkte entschieden, eine virtuelle Hauptversammlung durchzuführen.
 
Der Hauptversammlung wird eine Dividende von 2,90 € je Aktie vorgeschlagen; dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr von rund 7 Prozent.Vergleichbarkeit von AngabenMit Wirkung zum ersten Quartal 2020 hat die Gruppe Deutsche Börse die Segmentberichterstattung angepasst, um die Wachstumsbereiche der Gruppe noch besser hervorzuheben.
 
Das ehemalige Segment GSF (Sicherheitenmanagement) wurde vollständig dem Segment Clearstream (Nachhandel) zugeordnet.Über das ehemalige Segment Data (Datengeschäft) wird nun innerhalb der Segmente Xetra (Wertpapierhandel) und Eurex (Finanzderivate) berichtet.ErtragslageDas erste Quartal 2020 wurde primär durch die pandemische Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) und die damit zusammenhängende Verunsicherung der Marktteilnehmer bezüglich der Auswirkungen auf das global-ökonomische Umfeld geprägt. So überstieg die Volatilität, gemessen am VSTOXX Index sogar die der Finanzkrise im Jahr 2009 und führte entsprechend zu deutlich höheren Handelsvolumina im Segment Eurex (Finanzderivate) und Xetra (Kassamarkt).
 
Andererseits brachen führende Leitindizes um teilweise mehr als ein Drittel ein, was zu einem Rückgang der Geschäftsaktivität in einzelnen Teilbereichen der Gruppe wie Verwahrung von Aktien oder Anlagevermögen in börsengehandelten Fonds führte. Starke wirtschaftspolitische Interventionen als Antwort auf die massiven gesellschaftlichen Einschränkungen zur Eindämmung einer weiteren Infektionsausbreitung sind die Folge.
 
Dabei versuchen Regierungen und Nationalbanken mit historisch hohen Subventionen und einer Lockerung der Geldmarktpolitik alle Wirtschaftszweige mit der notwendigen Liquidität zu versorgen, um einer sich abzeichnenden Rezession so gut wie möglich entgegenzuwirken. Mitte März senkte die Federal Reserve (Fed) ihren Zielkorridor für den Leitzins in den USA auf 0,00 Prozent bis 0,25 Prozent.
 
Die Europäische Zentralbank (EZB) kündigte weitere geldpolitische Maßnahmen an, um die wirtschaftliche Stabilität im Euroraum zu stützen. Die Zinssenkungen der Fed wirken sich dabei negativ auf die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft bei Clearstream aus, da die Kundenbareinlagen mehrheitlich in US-Dollar gehalten werden. Im ersten Quartal konnte aber der deutliche Anstieg der US-Dollar Einlagen ein niedrigeres Zinsniveau gegenüber dem Vorjahr weitgehend ausgleichen.Vor diesem Hintergrund konnte die Gruppe Deutsche Börse ihre Nettoerlöse im ersten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahr deutlich auf 914,8 Mio. € steigern (Q1/19: 720,8 Mio. €), ein Anstieg um 27 Prozent.
 
Trotz der gestiegenen Unsicherheit an den Märkten lieferten alle Segmente einen positiven Beitrag zu dem strukturell bedingten Nettoerlöswachstum der Gruppe, was sich insgesamt auf 8 Prozent belief. Die zyklischen Nettoerlöse der Gruppe stiegen aufgrund der vorgenannten Rahmenbedingungen sehr deutlich um 16 Prozent. Zudem ergab sich ein Nettoerlöswachstum von rund 3 Prozent aus Konsolidierungseffekten, hauptsächlich resultierend aus der Akquisition von Axioma im Jahr 2019.Die operativen Kosten der Gruppe betrugen 318,4 Mio. € (Q1/19: 273,2 Mio. €) und enthalten Sondereffekte in Höhe von 27,3 Mio. € (Q1/19: 24,6 Mio. €).
 
Diese enthalten im Wesentlichen Kosten für Unternehmensübernahmen, die Inanspruchnahme von Beratungsleistungen bei Rechtsstreitigkeiten, sowie für Maßnahmen zur Senkung der strukturellen Kosten, die im Rahmen der „Roadmap 2020“ initiiert wurden. Die bereinigten operativen Kosten lagen bei 291,1 Mio. € (Q1/19: 248,6 Mio. €, was einem Anstieg von 17 Prozent entspricht. Dies ist im Wesentlichen auf höhere Investitionen und Personalaufbau, aber auch einige zusätzliche IT Aufwendungen im Zusammenhang mit der Corona Situation zurückzuführen (+10 Prozent). Zudem führten Konsolidierungseffekte zu einem Anstieg der operativen Kosten (+7 Prozent).Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA) der Gruppe Deutsche Börse stieg deutlich um 30 Prozent auf 619,8 Mio. € (Q1/19: 475,5 Mio. €). Die Position Abschreibung und Wertminderungsaufwand (bereinigt) belief sich auf 61,7 Mio. € (Q1/19: 52,9 Mio. €). Das Finanzergebnis der Gruppe belief sich auf –16,5 Mio. € (Q1/19: –16,9 Mio. €). Die bereinigte Steuerquote lag wie erwartet unverändert bei 26 Prozent.
 
Der bereinigte den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnende Periodenüberschuss lag mit 387,4 Mio. € um 33 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals (Q1/19: 291,9 Mio. €).Gregor Pottmeyer, Finanzvorstand der Deutsche Börse AG, kommentierte das Ergebnis wie folgt: „Das außerordentliche Marktumfeld im ersten Quartal hat auch zu einem außerordentlich guten Ergebnis bei der Deutschen Börse geführt. Neben der starken zyklischen Entwicklung konnten wir aber auch wie geplant weiteres deutliches strukturelles Nettoerlöswachstum erzielen. Dies stimmt uns zuversichtlich auch in Zukunft unabhängig von der fundamentalen Entwicklung weiter nachhaltig zu wachsen“.Risikobericht
 
Die Gruppe Deutsche Börse richtet ihre Risikostrategie an ihrem Geschäftsmodell und an ihrer Unternehmensstrategie aus. Sie stellt die Infrastruktur für verlässliche und sichere Kapitalmärkte bereit, wirkt bei deren Regulierung konstruktiv mit und strebt in allen ihren Geschäftsfeldern eine führende Rolle an.
 
Die Risikostrategie der Gruppe Deutsche Börse folgt dabei drei Grundsätzen:Risikobegrenzung – Liquidationsschutz und gesicherte Fortführung des BetriebsUnterstützung des Wachstums in den GeschäftsfeldernAngemessenes Verhältnis von Risiko zu Rendite.Die Gruppe Deutsche Börse stellt in ihrem Geschäftsbericht 2019 auf den Seiten 71 bis 93 Rahmenbedingungen, Strategie, Grundsätze, Organisation, Prozesse, Methoden und Konzepte ihres Risikomanagements sowie Maßnahmen zur Steuerung bzw. Verringerung von Risiken umfassend dar. Eine ausführliche Darstellung des aktuellen Standes der Rechtsstreitigkeiten ist im Geschäftsbericht 2019 auf den Seiten 79 bis 82 enthalten.
 
Im Januar 2020 erklärte die WHO den Ausbruch von COVID-19 als globalen Notstand im Bereich der öffentlichen Gesundheit, da weltweit mehr als 9.000 Fälle gemeldet wurden, darunter 18 Länder außerhalb Chinas. Da sich der Ausbruch weiterhin weltweit ausbreitet, wurden die Vorsichtsmaßnahmen zentral koordiniert und eingesetzt, um die Kontinuität der Geschäftsprozesse der Gruppe Deutsche Börse sowie die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. Dazu gehören unter anderem die Einführung von Reiseverbotsregeln, die Umsetzung von Maßnahmen zur sozialen Distanzierung und die allmähliche Umstellung auf Fernzugriff für alle Bereiche.
 
Das Management der Situation erfolgt auf der Grundlage des Incident- und Krisenmanagementprozesses der Gruppe, der eine kontinuierliche Überwachung in allen Unternehmen und an allen Standorten der Gruppe weltweit gewährleistet.Darüber hinaus ist zum jetzigen Zeitpunkt eine wesentliche Änderung der Risikosituation des Konzerns für den Vorstand nicht erkennbar.PrognoseberichtFür das laufende Geschäftsjahr erwartet die Gruppe Deutsche Börse trotz des starken Jahresauftakts und der andauernden weltweiten COVID-19-Pandemie keine wesentliche Abweichung zur Prognose der Entwicklung der Ertragslage, wie sie im Konzernjahresabschluss 2019 auf den Seiten 96 bis 99 dargestellt wurde.
 
Dies basiert auf der Erwartung, dass die volatilitätsbedingt höher als erwartete Geschäftsaktivität im ersten Quartal 2020 durch Rückgänge in einzelnen Geschäftsbereichen, wie den Nettozinserträgen im Segment Clearstream, im weiteren Jahresverlauf größtenteils kompensiert wird. Daher rechnet das Unternehmen im Prognosezeitraum für den bereinigten Periodenüberschuss, der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen ist, weiterhin mit einem Anstieg auf rund 1,20 Mrd. €.“

Author: Deutsche Börse AG

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