Am Mittwoch vergangener Woche haben sich offiziell über 500 Unternehmen dem Boykott von Werbeanzeigen auf Facebook angeschlossen. Unter diesem Druck hat sich der Gründer und CEO von Facebook, Mark Zuckerberg, bereit erklärt, sich mit den Organisatoren der Kampagne zu treffen. Außerdem hat sich das Unternehmen bereit erklärt, die Regeln des Netzwerks weiter zu verschärfen. Der Machtkamps läuft auf eine grundlegende Frage hinaus, brauch Facebook die internationalen Werbekunden mehr als die Unternehmen Facebook?
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Jahrelang hat sich Facebook auf das Recht der freien Meinungsäußerung berufen und nur wenig gegen Hass, Missbrauch und Fehlinformation auf der Plattform unternommen. Unternehmen waren auf die größte aller Werbeplattformen angewiesen und beachteten die Kritiker der sozialen Medien nicht. Die Änderungen, um die Unternehmen die Plattform bis dahin gebeten haben, wurden von Facebook ignoriert.
In der letzten Woche veröffentlichten die Organisatoren der „Stop Hate for Profit“ Kampagne eine Nachricht an die Webetreibenden. „Viele Unternehmen haben uns mitgeteilt, dass sie ignoriert wurden, als sie Facebook um Änderungen gebeten haben. Gemeinsam haben wir endlich die Aufmerksamkeit von Facebook auf uns gezogen.“
Bis jetzt haben die meisten Großkunden eine Werbepause angekündigt, die erst einmal einen Monat lang dauern soll. Wenn der Werbeboykott tatsächlich einen Monat andauern wird, schätzen die Analysten, wird die Facebook-Aktie um einen USD fallen, das entspricht gerade einmal weniger als einem halben Prozent. Sollte die Aktion aber weitreichendere Werbeblockaden zur Folge haben, könnte die Aktie um mehr als 17 USD fallen.
Die Meinung der Analysten entspricht aber nicht den Gesetzen des Börsenmarktes. Als am vergangenen Freitag der Unilever Konzern ankündigte sich dem Boykott anzuschließen und die Werbung auf Facebook und Instagram für dieses Jahr einzustellen, fiel die Facebook Aktie um 8 Prozent.
Facebook versucht weiterhin seine Regeln zu verteidigen. Der Vizepräsident für globale Angelegenheiten und Kommunikation versichert, dass das Unternehmen nicht „vom Hass profitiert“. Seiner Meinung nach versucht Facebook jeden Anreiz von der Plattform zu entfernen. Er gibt aber zu, dass „viele unserer Kritiker über die entzündliche Rhetorik, die Präsident Trump auf unserer Plattform und auf anderen Medien veröffentlicht hat, verärgert sind und möchten, dass wir sie entfernen.
Zuckerberg selber vertritt aber weiterhin die Meinung, dass die Mächtigen nur an der Wahlurne zur Rechenschaft gezogen werden können. Er weist des Öfteren darauf hin, dass das Unternehmen Milliarden Dollar investiert hat, um Zehntausende Content-Moderatoren einzustellen, um die Plattform zu verbessern.
Bis jetzt hat sich Facebook noch nie dem öffentlichen Druck gebeugt. Zuckerberg besitzt die Mehrheit der Stimmberechtigten Aktien und kann alleine über die Zukunft des Unternehmens bestimmen. Bis jetzt hatten alle Aktionen gegen Facebook auch noch keine finanziellen Auswirkungen auf das Unternehmen. Da könnte ein anderes Problem viel größere Konsequenzen haben.
Facebook hat Benutzer-Daten mit 5.000 Entwicklern geteilt
Facebook musste eine weitere Verletzung der Privatsphäre zugeben. Über 5.000 Entwickler hatten Zugriff auf persönliche Daten der Benutzer, selbst wenn diese die Apps gar nicht mehr genutzt haben.
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Facebook teilte in einem Blog am Mittwoch mit, dass sie festgestellt haben, dass die betroffenen Apps unautorisierte Daten empfangen konnten, auch wenn die Apps nicht in den letzten 90 Tagen benutzt wurden. Laut dem Blog Beitrag wurde das Problem schon an dem Tag behoben, als das Datenproblem bekannt wurde. Trotzdem wird Facebook weiter nachforschen und der Transparenz bei wichtigen Updates weiterhin Priorität einräumen.
Der VP of Plattform Partnerships, Konstantin Papamiltiados, hat weitere Richtlinien zur Stärkung der Privatsphäre angekündigt. Er bestätigte auch, das die Entwickler keinen Zugang zu Daten hatten, die von den Benutzern nicht freigegeben wurden. Die 90 Tage Grenze wurde von Facebook eingeführt, nachdem Cambridge Analytica personenbezogene Daten auf der Plattform abgegriffen hatte.
Ob dieses Datenproblem weitere Konsequenzen nach sich ziehen wird, wird sich wohl in den nächsten Wochen herausstellen.
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