Obwohl fast noch niemand etwas von der digitalen Identität (Digital Identity) gehört hat, soll diese Branche bis 2024 einen Umsatz von 12,8 Milliarden USD erzielen. Worum geht es bei der digitalen Identifizierung?
Eine Umfrage der Webseite PYMNTS hat ergeben, das über 70 Prozent der Kunden bei Bankleistungen über das Internet mit den konventionellen Passwörtern, E-Mail-überprüfungen und PINs zufrieden sind. Die Sicherheit dieser Identifikationsmethoden ist aber begrenzt. Neue Ansätze, wie zum Beispiel die Identifikation mit biometrischen Daten, können weitaus sichere Protokolle bieten, um Kunden vor kriminellen Zugriffen zu schützen. Abgesehen vor dem besseren Schutz, bieten sie Kunden auch ein sicheres Gefühl und ein besseres Nutzererlebnis.
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Die digitale Identität ist besonders für den Fintech-Bereich interessant. Ein Grund für eine einheitliche digitale Identifizierung könnte die überarbeitete Zahlungsrichtlinie (PSD2) der europäischen Union sein. Sie schreibt den Banken vor, sich gegenseitig Zugang zu Kundendaten zu ermöglichen. Ein Problem für die Banken, die bis jetzt nicht einheitliche Systeme nutzen. Die digitale Identität könnte also zu einem einheitlichen System der Banken führen.
In Schweden wird schon seit einigen Jahren an einer digitalen Identität gearbeitet. Die Kunden der größten Banken in dem Land können schon seit 2003 die BankID nutzen. Mit der BankID Smartcard oder einer Smartphone App können sich die Kunden identifizieren, Transaktionen durchführen und sogar elektronische Dokumente unterzeichnen. In Schweden nutzen 80 Prozent der Bevölkerung schon die digitale Identität, die auch von der europäischen Union anerkannt wird.
In Thailand wurde vor Kurzem die National Digital ID (Ndid) freigegeben, mit dem Bürger sich mithilfe einer Remote-Authentifizierung ausweisen können. Sie nutzt die Blockchain-Technologie und eine Gesichtserkennungsbiometrie, um die Benutzer bei Transkationen vor Kriminellen zu schützen.
Startups im Bereich der digitalen Identität
Das Unternehmen Fides Cloud Technologies aus Johannesburg bietet den Kunden eine biometrische basierte Technologie an. Der Identitätsbetrug ist in Südafrika ein großes Problem. Bis jetzt hatten bis jetzt nur Banken und Telekommunikationsunternehmen die Möglichkeit die Datenbank der Fingerabdrücke des nationalen Bevölkerungsregisters zu nutzen.
Mit WhoYou bietet Fides eine Software an, mit dem sich alle Bewohner des Landes identifizieren können, die sich in dem Register des Innenministeriums registriert lassen haben. Die App liest den Fingerabdruck mit der Kamera und nutzt eine Kombination aus biometrischer Technologie und künstlicher Intelligenz, um die Identität einer Person zu bestätigen. Auf dem Smartphone werden persönliche Angaben und das Foto der Person angezeigt, die identifiziert werden konnte.
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Die digitale Identifikation über das Smartphone bietet einige Vorteile. Unternehmen oder Einzelhändler benötigen keine teure und spezielle Ausrüstung um die Identität von Personen festzustellen. Sie können die Funktion unterwegs oder in den Installationen des Unternehmens nutzen. Die App soll ein wichtiger Grundstein in der Bekämpfung des Identitätsdiebstahls in Südafrika werden und das Vertrauen zwischen Unternehmern und Verbrauchern erhöhen.
Das Londoner Unternehmen Yoti nutzt einen ähnlichen Ansatz um die Identifizierung von Personen zu bestätigen. Die App nutzt nur die benötigten Informationen für den spezifischen Identifikationsbedarf. Die Benutzer können per App ihr Alter bestätigen lassen, oder sich mit einem Foto und dem Personalausweis auf dem Smartphone identifizieren. Die App nutzt biometrische Daten um die Benutzer zu identifizieren und gibt dann die Daten frei, die für die spezifische Transaktion benötigt werden. Der Flughafen Heathrow nutzt die Yoti App, um schnelle Check-out und Check-in Vorgänge zu ermöglichen.
Cover Bild: Foto de Artem Beliaikin en Pexels
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