Kriminelle können mit relativ einfachen Mitteln die Kontrolle über Ihre Konten in den sozialen Medien übernehmen. Die Gefahren und Konsequenzen des Identitätsdiebstahls können fatal sein. Hier erfahren Sie, wie Sie sich vor einem Identitätsdiebstahl schützen können.
Kriminelle nutzen im Internet alle Möglichkeiten um die Kontrolle über die Identität der Opfer zu erhalten. Sie benutzen Schadsoftware und alle möglichen Tricks um an die Kontoinformationen anderer Benutzer in den Sozialen Medien heranzukommen.
Welche Konsequenzen kann der Identitätsdiebstahl haben?
In allen sozialen Netzwerken melden sich die Benutzer mit den persönlichen Informationen an. Dadurch erhalten Sie den Zugriff zu den Netzwerken und können deren Angebot nutzen. Wenn die Zugangs-Informationen in fremde Hände gelangen, können Kriminellen die digitale Identität für Betrügereien nutzen.
Eine der einfachsten und effektivsten Methoden ist den Freunden und Verwandten eine Nachricht zu schicken, in dem um finanzielle Hilfe gebeten wird. Sobald ein Krimineller Zugriff auf ein Konto in den sozialen Medien hat, kann er solch eine Nachricht verschicken. In diesen wird dann meistens eine aktuelle Notlage geschildert. Der Kontobesitzer befindet sich im Ausland und man hat ihm Handy und Kreditkarten gestohlen und benötigt dringende Hilfe. Mit der Bitte um den Versand von Geld auf ein Western Union Konto. Keiner will seine Freunde hängen lassen und schickt gerne Geld. Doch der Eigentümer des geraubten Kontos ist Zuhause und hat gar keine Ahnung von dem Betrug.
Diese Masche ist immer wieder erfolgreich, aber noch einer der harmlosesten Angriffe. In dem digitalen Zeitalter haben Kriminelle noch viel lukrativere Möglichkeiten. Mit den geklauten Daten werden Ebay-Konten eröffnet und Kunden geprellt, mit gestohlenen Kreditkarten-Informationen auf Einkaufstour gegangen, mit den Daten der Online-Bankkonten das gesamte Guthaben geplündert. Die Möglichkeiten sind vielfältig.
Selbst Stalking und Mobbing ist mit den Zugangsdaten möglich. Sie können den Ruf des Opfers zerstören, oder auch eine Möglichkeit zur Erpressung bieten. Denken Sie nur einfach daran, welche Informationen Sie mit anderen teilen, die für diese Attacken genutzt werden könnten.
Besonders beliebt sind natürlich die Zugangsdaten zum Online-Banking. Mit diesen haben Kriminelle einen direkten Zugriff auf das Guthaben, oder können Bestellungen in einer Vielzahl von Online-Shops aufgeben. Mit den Kontoinformationen oder den Kreditkarteninformationen haben Verbrecher besonders viele Möglichkeiten sich zu bereichern.
Wie kommen die Verbrecher an die Zugangsdaten?
Möglichkeiten an Zugangsdaten zu bekommen, gibt es viele. Wir wollen Ihnen hier die wichtigsten vorstellen:
Phishing und Pharming
Sie bekommen eine E-Mail, in der Sie aufgefordert werden eine Bestellung bei E-Bay
zu bestätigen, die Sie nicht gemacht haben. Jetzt gerät jeder in Panik, weil er
die Rechnung nicht bezahlen möchte. Sie folgen dem Link in der E-Mail und
wollen die Bestellung stornieren. Sie werden auf eine Webseite weitergeleitet
und müssen dort ihre Zugangsdaten eingeben.
Diese Webseite ist aber nicht von Ebay, auch wenn sie so aussieht und es existiert auch keine Bestellung. Die Webseite wurde von Kriminellen angelegt und wenn Sie versuchen mit Ihren Zugangsdaten die Bestellung zu stornieren, landen ihre Zugangsdaten im Postfach des Kriminellen. Mit dieser Methode können fast alle Informationen abgefragt werden. Die Kriminellen sind sehr kreativ, wenn es darum geht Webseiten zu kopieren. Meistens kann nur an der Internetadresse erkannt werden, dass es sich nicht um die offizielle Webseite des Anbieters handelt.
Schadsoftware
Die klassische Möglichkeit um an die Daten der Opfer zu bekommen. Sie werden in den Anhängen von Emails verschickt oder als Links in den sozialen Netzwerken oder Chat-Diensten versteckt. Moderne Methoden sind Webseiten zu kapern und deren Dienstleistungen zu übernehmen. Wenn ein Benutzer auf der Webseite einen Service anklickt, wird die Schadsoftware automatisch auf den Rechner geladen.
Die Möglichkeiten der Schadsoftware sind fast unbegrenzt. Sie können Fotos von Ihrem Bildschirm machen, oder die Tastatureingaben aufzeichnen (Keylogging). Hier ist die Gefahr besonders groß, wenn mit dem infizierten Rechner online-Banking betrieben wird. Mit der Schadsoftware haben Betrüger die Möglichkeit, sich unbemerkt in den Datentransfer zwischen Bank und dem Kunden zu schalten und die Überweisungen unbemerkt weiter zu leiten.
Datenlecks in Unternehmen
Das letzte Jahr war das große Jahr der Datenlecks in Unternehmen, wie zum Beispiel in Facebook. 2014 wurden auch bei Ebay 145 Millionen Kundendatensätze gestohlen. Wahrscheinlich werden wir nie erfahren, wie viele Daten schon im Internet gestohlen wurden und zum Identitätsdiebstahls genutzt wurden. Die Gefahr, dass dabei auch Ihre Daten gestohlen werden, ist relativ groß. Es gibt Marktplätze im Internet, auf denen solche gestohlenen Daten angeboten werden. Dort können Passwörter und Kreditkarten-Daten gekauft werden. Das die Käufer keine guten Absichten haben, davon können Sie ausgehen.
Smartphones und Mobilgeräte
Ein ideales Ziel für Verbrecher, ist die Sucht nach kostenlosen Apps. Sie können Schadsoftware enthalten, die speziell für Smartphones und mobile Geräte entwickelt wurden. Sie können den Datenversand und Empfang abzapfen und viele Informationen der Benutzer ausspionieren. Einige Apps versprechen fantastische Funktionen, sind aber nur darauf bedacht wichtige Informationen von den Smartphone Besitzern zu stehlen.
Wie können Sie sich vor Identitätsdiebstahls schützen?
Vor dem Diebstahl von Informationen in den sozialen Netzwerken können sie sich nur schützen, wenn Sie Ihre Passwörter regelmäßig ändern. Die Passwörter öfters zu ändern, ist auch für viele anderen Angriffe zum Identitätsdiebstahls sehr nützlich. Wenn geklaute Informationen nicht mehr aktuell sind, können Verbrecher die Daten auch nicht mehr nutzen.
Installieren Sie auf Ihrem Computer Viren und Malware Programme, die sie vor Angriffen schützen und warnen. Auf dem Smartphone sollten keine Apps von nicht geprüften Entwicklern installieren. Wählen Sie Passwörter, die nicht so leicht zu erraten sind. Desto länger sie sind, desto sicherer sind sie vor Identitätsdiebstahls . Öffnen Sie keine Dateien und Links aus Emails, selbst wenn Sie von vertrauenswürdigen Personen kommen. Wenn Apps Funktionen versprechen, die keine andere Software bietet, sollten Sie besonders vorsichtig sein.
Viele Anwendungen und auch soziale Medien bieten die doppelte Anmeldungssicherheit an. Sie sollten diese Möglichkeit auf alle Fälle zu Ihrer Sicherheit nutzen.
Cover Bild: Photo by Pixabay from Pexels
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