Die westlichen Gesellschaften versuchen immer gesünder zu leben. Der Trend, das wir unseren Konsum im Auge behalten, ist lobenswert. Aber nicht jeder ist ganz glücklich darüber. Die Popularität von Limonaden-Marken in der Welt nimmt ab. Wie versuchen Unternehmen wie PepsiCo (NASDAQ:PEP), diese Tendenz zu kompensieren?
Limonaden verlieren Kunden
PepsiCo kann sich unter den 21 bekanntesten Produktamen der Welt behaupten. Die Produkte des Unternehmens sind zu einem Markenzeichen auf der ganzen Welt geworden. Das Problem ist, dass die einst gelobte amerikanische Lifestyle-Marke an Popularität verliert. Die Nachfrage nach den süssen Limonaden ist drastisch gesunken, und der Absatz befindet sich auf einem Drei-Jahres-Tief.
Angesichts dieser negativen Entwicklung, konnte PepsiCo seinen Umsatz weiter steigern. Allerdings nur um 1,2 Prozent im Jahr 2017 und um 1,8 Prozent im Jahr 2018. Hierfür gibt es viele Faktoren, denn PepsiCo ist mehr als nur das ikonische Sprudelgetränk. In letzter Zeit hat das Unternehmen mehrfach in gesunde Ersatzstoffe investiert. Die bekannteste Übernahme ist SodaStream, ein Trinkwasserhersteller für 3,2 Milliarden Dollar. Aber es reicht nicht aus, den Markt nur aufzuwühlen und keine sichtbare Wirkung zu erzielen.
Übersee-Gelegenheiten
PepsiCo erwirtschaftet einen beeindruckenden Jahresumsatz von 64,7 Milliarden Dollar. Davon kommen 42,5 Prozent aus dem Ausland. Die globale Präsenz ist gut etabliert, aber im Vergleich zu Coca-Cola, reicht dies noch nicht aus. Während 32 Prozent des Umsatzes von PepsiCo außerhalb Nordamerikas erzielt wird, erwirtschaftet Coca-Cola das Doppelte des Umsatzes auf den Überseemärkten.
Diese Diskrepanz wurde vom neuen CEO von PepsiCo, Ramon Laguarta, als Priorität angegangen. Er hat die Führungim Oktober 2018 übernommen. Sein Ziel: den internationalen Vertrieb auszubauen und neue, strategische Märkte zu erschließen. Laguarta hat den Blick auf Afrika gerichtet, das konkrete Erfolge für eine erfolgreiche Expansion verspricht.
Der Kontinent ist auf dem Vormarsch. In den kommenden Jahrzehnten wird ein anhaltendes Wirtschaftswachstum erwartet. Der auch mit einem Bevölkerungsboom verbunden ist. Der Mittelstand hat nun genügend Kaufkraft, um nach Premiumprodukten wie PepsiCo-Getränken zu greifen. Und das ist ein konsequenter Trend zur Monetarisierung.
Von Süden beginnend
CEO Ramon Laguarta hat sich zum Ziel gesetzt, dass PepsiCo mit südafrikanischen Pioneer Foods auf dem afrikanischen Kontinent neu Fuß fasst. Es ist sein erster wichtiger Zug. Dies ist die zweitgrößte Akquisition von PepsiCo in den letzten zehn Jahren. Sie wird nur durch den SodaStream-Deal übertroffen. Pioneer Foods liefert alles, wonach sich PepsiCo sehnt.
Pioneer Foods mit Sitz in Johannesburg ist eines der wichtigsten Lebensmittel- und Getränkeunternehmen in Südafrika. Das Unternehmen beschäftigt sich mit einer breiten Palette von Produkten, darunter Pasta, Reis, Getreide und Säfte. Das Unternehmen exportiert seine Produkte in über 80 Länder, besitzt aber ein gut etabliertes Vertriebsnetz in Südafrika. Mit einem Jahresumsatz von rund 1,5 Milliarden US-Dollar, ist Pioneer Foods ein lokaler Akteur, mit dem man rechnen muss.
Aus Sicht von PepsiCo ist die Popularität der Marken von Pioneer von entscheidender Bedeutung, die bei den lokalen Verbrauchern einen messbaren Anreiz darstellen. Darüber hinaus ist der afrikanische Markt weit davon entfernt, die Merkmale der westlichen Märkte zu erfassen. Die Infrastruktur ist oft unzuverlässig. Unterschiedliche Rechtssysteme machen die Auslieferungen zu einer ziemlich anspruchsvollen Aufgabe. Und doch hat Pioneer Foods all diese Hürden bereits genommen. Tatsächlich hat PepsiCo vielleicht den Schlüssel zu seinem Erfolg gekauft. Die neue Akquisition wird den Weg in einen neuen Markt mit einem riesigen und durstigen Kundenstamm ebnen.
Pionierarbeit mit Pioneer Foods
Der Schritt von PepsiCo scheint gut durchdacht zu sein. Es scheint der schnellste Weg zu sein, um die bisher geringe Standfläche zu vergrößern. Darüber hinaus wird ein Vorposten für das Wachstum in angrenzenden Regionen geschaffen. Die Vertriebsniederlassungen, Liefernetze und hochspezialisierten Führungskräfte werden zweifellos das Wachstum des fusionierten Unternehmens unter den positiven Trends in der afrikanischen Gesellschaft anführen.
Der Deal steht kurz vor dem Abschluss, da beide Parteien die Details bis Anfang 2020 augearbeitet haben wollen. Wenn Ramon Laguarta von PepsiCo es gut inszeniert, könnte der Deal zu einem Meilenstein und einer Musterlösung für andere westliche Unternehmen werden. Es könnte das Modell sein, wie man in den afrikanischen Markt expandieren kann. Andere bekannte Marken wie Anheuser-Busch InBev und Hilton Worldwide, haben sich kürzlich entschieden, über den Ozean zu springen. Es genügt zu sagen, dass wir bald eine zunehmende Unruhe auf dem Kontinent sehen werden.
Afrika ist bereit
Mittel- und Osteuropa haben nach dem Mauerfall in Berlin nach amerikanischen Produkten gesucht. Aber jetzt ist die Zeit für Afrika gekommen. Mit steigendem verfügbaren Einkommen und einer aufstrebenden Mittelschicht, hat Afrika eine messbare Chance, der neue Markteintritt für internationale Expansionen zu werden.
Bei einem sich abzeichnenden Bevölkerungsboom wird es viele Verbraucher geben, die bedient werden wollen. PepsiCo hat seine Position bereits gesichert. Die Zeit wird zeigen, wer in die Fußstapfen treten wird.
Der Artikel Sub-Saharan soda rush: PepsiCo expands to Africa erschien zuerst auf Born2Invest.