Das Berliner Fintech Startup Raisin nutzt die Null-Zins-Politik der Finanzinstitute aus und bietet seinen Kunden Investmentmöglichkeiten aus ganz Europa an.
Raisin ist eines der erfolgreichsten deutschen Startups. Auf der Internet-Plattform Weltsparen bietet Raisin seinen Kunden Tages- und Festgeldanlagen bei europäischen Banken an. Kunden können dadurch bis zu 2,1 Prozent jährliche Zinserträge erzielen.
Raisin wurde 2012 von Tamaz Georgadze, Frank Freud und Michael Stephan gegründet. Seit dem Start ihrer Plattform „Weltsparer“ haben sich schon mehr als 750.000 Kunden angemeldet und 13 Milliarden Euro auf einer der 75 Partnerbanken als Spareinlage eingezahlt. Das Startup wurde mit 170 Millionen Euro finanziert. Raisin konnte vor kurzem die Frankfurter MHB-Bank übernehmen.
Die Partnerbanken von Weltsparen sind ausnahmelos zugelassene Kreditinstitute aus anderen europäischen Ländern. Sie müssen in ihren Heimatländern bei der Bankenaufsicht als grenzüberschreitende Kreditinstitute registriert sein und die angebotenen Festgelder unterliegen den jeweiligen nationalen, gesetzlich garantierten Einlagesicherungen. Innerhalb der EU ist die Kreditsicherung pro Kunde und pro Konto auf 100.000 Euro festgelegt.
Weltsparen für europäische Kunden
Die Plattform Weltsparen erlaubt Kunden mit Wohnsitz in Deutschland ein kostenloses Girokonto zu eröffnen. Mit diesem sogenannten WeltSpar-Konto können sie online Festgelder bei den Partnerbanken anlegen. Die Mindesteinlage variiert von Bank zu Bank, beginnt aber grundsätzlich bei 5.000 Euro. Alle Leistungen von Weltsparen sind für die Kunden kostenlos. Dazu gehört unter anderem die Führung des Kontos, der Zahlungsverkehr ins Ausland und der Abschluss der Festgeld-Verträge.
Bis zu der Übernahme der MHB-Bank war Raisin nur eine Service-Plattform und keine Bank. Mit der Übernahme der 1973 gegründeten MHB-Bank, mit Sitz in Frankfurt am Main, verfügt das Unternehmen auch über eine deutsche Banklizenz. Die MHB-Bank unterliegt der gesetzlichen Einlagensicherung (nach dem Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz, EAEG) und der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin).
Raisin Expansion in die USA
Anfang dieses Jahres hat das Startup von Wagniskapitalgebern 100 Millionen Euro erhalten, um die Expansion in die USA zu finanzieren. Einer der wichtigsten Investoren war die Investmentbank Goldman Sachs, die 25 Millionen in das Startup für die Expansion in die USA investierten. Davon können vor allen Dingen die Kunden profitieren, da in den USA noch Zinserträge bis zu 2,5 Prozent erzielt werden können. Allerdings ist der Zugang zu den amerikanischen Zinsinstrumente kompliziert und der Markt glänzt nicht gerade bei der Transparenz.
Interessant wird es aber für amerikanische Kunden, die im Moment durchschnittlich 0,01 Prozent Zinsen auf Spareinlagen bekommen. Dafür beläuft sich der Einlagenmarkt in der USA auf 12,7 Billion Euro, eine gute Marktsituation für das Berliner Startup. Nach eigenen Angaben sollen die Ersparnisse im Median bei 11,700 USD liegen. Die Sparquote liegt bei 7,3 Prozent. Die Deutschen können im Vergleich durchschnittlich 10,4 Prozent ihres Haushaltseinkommens als Ersparnis zurücklegen.
Cover Bild: Foto de maitree rimthong en Pexels
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